Ich bin zutiefst erschüttert über das, was im Marienkrankenhaus geschehen ist. Am Sonntagnachmittag habe ich mir einen eigenen Eindruck verschafft. Es ist fürchterlich. Auch wenn das Feuer längst gelöscht und die Aufräumarbeiten auf Hochtouren laufen, merken wir alle hier, unsere Seelen sind noch belastet. Unsere Gedanken sind bei denen, die gestorben sind, bei denen, die verletzt sind an Leib und Seele. Die Sorgen der Angehörigen bewegen auch uns. Wenn sie erzählen von ihren Ängsten um ihre Lieben, die auf der Station lagen, aber auch von der Erleichterung, als sie mit ihren Verwandten wieder sprechen konnten.
Unsere Gedanken und Gebete gelten allen. Dieses tragische Ereignis hat uns alle tief getroffen. In diesen Stunden und Tagen stehen wir als Kirche an der Seite der Betroffenen.
Ich danke den Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Mitarbeitenden des Marienkrankenhauses für ihren mutigen und schnellen Einsatz. Ohne ihr beherztes Handeln hätte das Unglück noch weitaus schlimmer ausgehen können.
Wir vertrauen darauf, dass die Ermittlungen nun Klarheit bringen werden. Gleichzeitig bitten wir um Trost und Hoffnung für alle, die durch dieses Ereignis Leid erfahren haben. Möge Gott uns in dieser Zeit der Trauer beistehen und alle Tränen trocken.
Ich danke dem Team der Krankenhaus-Seelsorger, die gleich am Montagmittag einen Gedenkgottesdienst für die Dienstgemeinschaft gestaltet haben. Auch eben in dem Gottesdienst haben wir im Gedenken, in Gebet, Schweigen und Musik unsere Klagen und unsere Trauer vor Gott gebracht. Unsere Fragen stellen wir laut, warum gerade hier, warum gerade wir? Warum hat es diese Station der älteren Patientinnen und Patienten getroffen? Mit unseren Klagen dürfen wir uns als Christinnen und Christen Gott zuwenden. Wir wissen seinen Sohn, unseren Bruder Jesus seit dem Himmelfahrtsfest an seiner Seite. Und wir erwarten zu Pfingsten den Beistand, den Heiligen Geist, der uns begleitet.
Nun gibt es die Möglichkeit, auch für alle Menschen, die möchten, in der Kapelle zu beten und zu gedenken. Wir bieten Gelegenheit, zu sprechen, über das, was einen bewegt und auf dem Herzen liegt.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit und Ihren sachten Umgang mit den Trauernden.