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Predigt

Predigt zum Aschermittwoch

14. Februar 2024
St. Marien-Dom Hamburg

Es gilt das gesprochene Wort!

(1. Les.: Joel 2, 12-18; 2. Les.:  2 Kor 5, 20 - 6, 2 ; Ev. : Mt 6, 1-6.16-18)

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

Asche oder Herzen - im Kalender fallen heute am 14. Februar zwei Gedenktage aufeinander: Aschermittwoch und Valentinstag. Gegensätzlicher scheint es kaum zu gehen. Und ich bin gespannt, welcher der beiden favorisiert wird.

Auf der einen Seite die Asche: alles vergeht, nichts bleibt. Wir spüren oft genug, dass alles vergänglich, ja brüchig ist. Die vielen Krisen und Kriege, die wir erleben, sind wie Träume und Visionen, die längst verbrannt und zu Staub geworden sind. Die Schuttberge in Charkiv und Chan Yunis (Gaza) sind wie riesige Ascheberge, die zum Himmel schreien.

Und dann, auf der anderen Seite, die Liebe und ihre Symbolsprache, nicht zuletzt die Blumen, die ein Ausdruck gegenseitiger Zuneigung sein wollen. (Geübte Gärtner kennen die Verbindung zwischen Asche und Blumen. Asche kann ein hilfreicher Dünger sein. Die konzentrierten Mineralstoffe aus dem ursprünglichen Pflanzengewebe dienen den neuen Pflanzen als Nahrung)

Könnte nicht auch insgeheim eine tiefe Verbindung zwischen den beiden Gedenktagen bestehen?

Die Fastenzeit, die wir heute beginnen, lädt uns zur Umkehr ein. Umkehr wohin? Man könnte denken: Umkehr als Abkehr von Konsum, Egoismus oder Unrecht. Auch wenn diese Richtung stimmt, so fällt die Motivation aus dieser negativen Perspektive wesentlich schwerer als der positive Blick: Umkehr hin zu einer größeren Liebe. Die Fastenzeit will uns nichts nehmen, sondern sie will uns im Guten bestärken und vertiefen – als Menschen und als Christen. Sie lädt uns ein zu einem mehr an Liebe.

Die Liebe zu Gott: die 40 Tage geben uns Gelegenheit Gott noch stärker als bisher als unseren Begleiter zu erfahren, als Freund, als Helfer, als jemand der auf Du und Du mit uns leben möchte, nicht in der Vergangenheit, sondern jetzt in der Gegenwart.

Die Liebe zu mir selbst: Bernhard von Clairvaux schreibt an Papst Eugen III. : „Gönne dich dir selbst“.  Tu dir selbst in diesen 40 Tagen etwas Gutes. Gönne dir ein gutes Wort, eine schöne Musik, Ästhetik, den Gang in die Natur, etwas Ruhe und Besinnung.

Die Liebe zu meinen Mitmenschen: Pflege die Beziehung zu anderen, nimm dir dafür Zeit, drücke es aus durch eine Geste, setzte sie ins Werk.

Aschermittwoch am Valentinstag – Valentinstag am Aschermittwoch: Beides zusammen will uns durch die Asche hindurch den Weg zu dem bahnen, was bleibt und nicht vergeht: die Liebe.

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