Startseite > Erzbistum > Bistumsleitung > Predigt in der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde
Schreiben Sie uns per Messenger
Startseite > Erzbistum > Bistumsleitung > Predigt in der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde
Predigt

Predigt in der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde

04. Februar 2024
Hamburg

Es gilt das gesprochene Wort!

Wir stehen fast zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Die humanitäre Lage ist sehr ernst. Viele Menschen verlieren ihr Obdach oder werden vertrieben, Städte zerbombt, Nahrungsmittel aufgehalten oder vernichtet, Menschen getötet.

Wir stehen nicht nur vor dem Krieg gegen die Ukraine, sondern auch im Heiligen Land und anderen Teilen dieser Erde. Papst Franziskus spricht immer wieder von einem „Dritten Weltkrieg in Stücken“.

Schaut man in die politische Landschaft, geht es um das Rennen um den Nachschub an Munition: wer hat zuerst mehr Munition, eine bessere Logistik?

Jeden Tag den Krieg erleben zu müssen, ob ganz nah in der Heimat, in der Ukrainer selbst, oder sie als Angehörige mit Abstand hier in Deutschland, das zehrt an den Menschen und ihren Kräften. Es heißt, jeden Tag das menschliche Leid im Blick zu behalten. Das ist, um es vorsichtig auszudrücken, ein beständiger Stress.

Es darf nicht zur Routine werden. Das Schlimmste wäre Gleichgültigkeit.

Was können wir tun? Den Menschen nahe sein, sie nicht alleine lassen. Es ist die Frage, die schon auf den ersten Seiten der Bibel gestellt wird: wer ist mein Bruder? Wer ist meine Schwester? – Wir alle sind die eine Menschheit und jeder ist Bruder und Schwester der anderen! Überlassen wir uns niemals der Gleichgültigkeit!

Hinter den Kulissen gibt es vielfältige diplomatische Versuche, die Parteien zusammenzuführen, als Menschen an einem Tisch zu sitzen und Wege zu einem Frieden zu finden. Katholischerseits hat Papst Franziskus den Erzbischof von Bologna, Kardinal Zuppi, mit dieser Friedensmission beauftragt. Und er ist nicht der einzige. Überlassen wir uns nicht der Gleichgültigkeit und geben wir die Hoffnung nach Frieden niemals auf.

Wenn der Mensch einen Mangel an Vitaminen oder anderen Stoffen in seinem Körper verspürt, muss dem Abhilfe geschaffen werden, damit der auf Dauer keinen Schaden nimmt. Wir sprechen aber jetzt nicht über einen Vitaminmangel oder einen Mangel anderer Nährstoffe; mir geht es um das Defizit an Hoffnung und Geschwisterlichkeit. Da, wo dieser Mangel besteht, da wird es richtig gefährlich. Deswegen will ich Ihnen weiter mein Gebet zusichern und bin heute bewusst gekommen, um meine Nähe zu zeigen und sie ein wenig zu unterstützen. Unsere Hoffnung und unsere geschwisterliche dürfen niemals in einen kritischen Mangelbereich geraten. Wir müssen sie immer wieder heben. Ich wünsche Ihnen das ihre Hoffnung und ihre Solidarität sich in einem starken Plus Bereich befinden. Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen und seinen Schutz!

Weitere Predigten

Grußwort des Erzbischofs zur Mahnwache „Hände weg vom Kirchenasyl!“

Reesendammbrücke am Jungfernstieg / Hamburg
08. Oktober 2024

Hirtenwort anlässlich des Ansgarfestes 2024

St. Marien-Dom Hamburg
02. Februar 2024

Jahreswechsel 2023/24

St. Marien-Dom Hamburg
31. Dezember 2023
powered by webEdition CMS