Bacel, 24 Jahre aus Homs in Syrien sagt: „Wenn ich die Haustür öffne, spüre ich diese Wärme, die es sonst nirgendwo gibt. Immer, wenn ich nach Hause kam, war meine Mutter da. Wenn ich um 2 Uhr nachts kam, war sie noch wach. Sie fragt: ‚Hast du Hunger?‘ Erst wenn ich nein sagte, konnte sie schlafen. Ich habe zwei Brüder, eine Schwester und natürlich Vater und Mutter. Wir waren wie…“ Dann bricht ihm die Stimme.
Diese Sätze von Bacel sind Teil des Video-Projekts „Keys of Hope“ von Caritas International im Internet: Flüchtlinge zeigen ihren Schlüsselbund und erzählen von ihrer Heimat. Sie setzen damit ein Zeichen der Hoffnung gegen die Folgen des nun schon fünf Jahre dauernden Krieges.
Die Geschichte von Bacel ist nur eine von unzähligen Geschichten, wie sie Flüchtlinge erzählen können. Sie zeigen: Heimat ist kein nostalgisches Wort, es ist eine tiefe Sehnsucht in jedem Menschen nach Geborgenheit, Sicherheit, Orientierung und vor allem nach Beziehungen, nach Familie und Freunden.
Paulus sagt im Philipperbrief: „Unsere Heimat aber ist im Himmel.“ (Phil 3,20). Wenn wir Bacel und die vielen anderen Flüchtlinge hören, klingt das fast zynisch. Auf der einen Seite verlieren Menschen auf brutale Weise ihre Heimat und auf der anderen Seite sagt Paulus, dass wir hier auf Erden ohnehin keine Heimat haben. Aber warum ist der Himmel unsere Heimat?
Der Himmel, das ist die ewige Gemeinschaft mit dem uns liebenden Gott, das ist eine Beziehung ohne Verletzungen, die Heilung alter Wunden, Sorglosigkeit, Angenommen-werden, echtes Glück, Frieden, Wiedersehen. Diese menschlichen Wörter versuchen bruchstückhaft, den Himmel zu umschreiben. Sie machen aber auch deutlich, dass ich in gelingenden Beziehungen ein Stück Himmel auf Erden finden kann. Gegenseitig können wir uns auf Erden schon jetzt und hier bereiten, was wir für den Himmel erhoffen.