Sie macht uns krank. Sie lähmt uns. Sie treibt uns zu Höchstleistungen an. Kaum ein Gefühl ist so stark und so bestimmend wie die Angst. Und sie ist häufig begründet, allein die weltpolitische Lage kann uns ängstlich auf die Zukunft schauen lassen. Weil es uns hier in Deutschland so gut geht wie nie zuvor, haben wir auch viel zu verlieren. Versicherungen und Krankenkassen weisen uns auf Risiken hin, an die wir nie einen Gedanken verschwendet hätten. Jeder trägt dazu noch seine persönliche Liste von Ängsten mit sich herum: Versagen, Beziehungsabbruch, Anerkennungsverlust und so weiter.
Ängste sind nicht per se schlecht, im Gegenteil: Die Angst ist ein Instinkt, der uns schützen will. Sie bremst uns manchmal aus, um einen Crash zu vermeiden. Aber sie kann uns eben auch blockieren und lähmen. Den richtigen Umgang mit Ängsten müssen wir im Laufe des Lebens lernen.
Auch die frühen Christen kannten Unsicherheiten und Ängste. Der zweite Timotheusbrief will sie deshalb ermutigen und sagt: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7).
Der Glaube nimmt nicht jede Angst. Aber als Christen haben wir Grund zur Hoffnung. Die Angst muss uns nicht lähmen, wir können sie in einen Antreiber verwandeln. Der Heilige Geist, von dem der Timotheus Brief spricht, wird auch als Beistand bezeichnet. Er ist es, der uns in Situationen der Angst beisteht, wenn wir ihn bitten. Wenn wir Angst vor einem Gespräch haben – komm, Heiliger Geist. Wenn uns die Angst vor der Zukunft den Atem raubt – komm, Heiliger Geist. Wenn wir uns Sorgen um unsere Kinder machen – komm, Heiliger Geist. Der Heilige Geist ist keine Kraft, die nur den Menschen vor 2000 Jahren verheißen wurde. Er ist real, auch heute. Komm, Heiliger Geist!