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Predigt

100 Tage im Amt - Brief an Gemeinden, Mitarbeiter und Gläubige

26. Juni 2015
Hamburg

An die Priester & Diakone,
Pastoral- und GemeindereferentInnen,
MitarbeiterInnen im Erzbistum Hamburg
und die Mitglieder der diözesanen, regionalen
und lokalen Gremien

Liebe Mitbrüder,
liebe Schwestern und Brüder,

in diesen Tagen bin ich verschiedentlich zu Interviews angefragt worden, weil ich etwa 100 Tage als Ihr neuer Erzbischof in Hamburg im Amt bin. Ehrlich gesagt, habe ich persönlich die einzelnen Tage gar nicht nachgezählt. Sie sind wie im Flug vergangen. Von Anfang an habe ich mich im Erzbistum Hamburg sehr wohl gefühlt.

Ganz herzlich möchte ich Ihnen allen danken für die freundliche Aufnahme, die ich bis heute immer wieder erfahre: bei vielen Gemeindebesuchen, aber auch in den Einrichtungen, bei den Verbänden und vielen Gruppierungen in unserer großen Erzdiözese. Dafür – und nicht zuletzt auch für die vielen, die mir versprochen haben für meinen Dienst und unser ganzes Bistum zu beten, bin ich sehr dankbar!

Ich habe in diesen Wochen viele Eindrücke gesammelt, die ich gut verarbeiten möchte und muss. Ich will nicht ins Detail gehen, aber ein Eindruck, der sich bei mir sehr eingeprägt hat, ist folgender: Die vielen Menschen in unserer Diözese möchten gesehen und wahrgenommen werden. Immer wieder kamen mir Stellen aus den Evangelien in den Sinn, wo es ganz schlicht und einfach von Jesus heißt: „Und er blickte ihn an“. Man kann diese kleinen Sätze schnell überlesen, aber sie sind wichtig. Menschen anschauen, sie wahrnehmen und ihnen Aufmerksamkeit schenken – und das schlicht und einfach durch einen Blick, einen An-Blick. Das kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich dachte mir: Vielleicht kann ich als Ihr neuer Erzbischof diesen liebevollen Blick Jesu ein wenig weitergeben. Und hoffentlich können sich viele Menschen in unseren Blicken so geborgen wissen, wie damals im Anblick Jesu. In dem kleinen Gebet von Kardinal Suenens, das auf der Rückseite des Bildes zu meiner Bischofsweihe abgedruckt ist, lautet eine Bitte schlicht und einfach: „Gib uns deinen Blick“.

Mir schwirren viele Überlegungen durch den Kopf, wie ich als Bischof die große Erzdiözese mit ihren vielen einzelnen Teilen im Blick behalten und mit Ihnen in Kommunikation bleiben kann. Ich suche nach Formen, wie ich dies verlässlich tun kann. Ich glaube, dass die Besuche und Begegnungen vor Ort dazu sehr wichtig sind. Mit den ehemaligen Vorständen des Diözesanpastoralrates und des Priesterrates suche ich auch nach solchen Formen für die Zukunft.
In der Verwaltung des Bistums tagt seit einiger Zeit regelmäßig der sogenannte Erzbischöfliche Rat, in dem alle Abteilungsleiter des Generalvikariates versammelt sind zusammen mit Generalvikar Thim, Weihbischof Jaschke und Vertretern aus den Regionen.

In dieses Gremium möchte ich nach der Emeritierung von unserem langjährigen Weihbischof Norbert Werbs, den wir am 20. Mai in Schwerin in einer sehr schönen Feier verabschieden und für sein treues Wirken danken konnten, Propst Horst Eberlein berufen. Als neuer Domkapitular soll Horst Eberlein nicht nur in diesem Gremium für die Anliegen der Region Mecklenburg stehen, sondern auch umgekehrt in der Region mein Vertreter sein, dies vor allem im Hinblick auf die Arbeit mit unseren regionalen Gremien und auf die ökumenischen Kontakte.

Schließlich werde ich am Fest Peter und Paul in Rom das Pallium von Papst Franziskus überreicht bekommen. Mit einer kleinen Gruppe, in der unter anderem unsere Seminaristen vertreten sind, aber auch aus jeder Region unserer Diözese eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus dem Caritasbereich, werde ich nach Rom fahren. Nach der neuen Ordnung soll dann der jeweilige Nuntius dem neuen Erzbischof in einer eigenen Feier in der Diözese das Pallium über die Schultern legen. Dies soll am Sonntag, 1. November im Gottesdienst um 10.00 Uhr im St. Marien-Dom in Hamburg stattfinden. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, die Ministranten aus unserem ganzen Erzbistum nach Hamburg einzuladen. Dieses Fest beginnt am Nachmittag zuvor (31. Oktober 2015) mit einem bunten Programm.

Schon heute möchte ich Sie darauf hinweisen – aber das dürfte nichts Neues für Sie sein: Vom 26. bis 31. Juli 2016 findet der Weltjugendtag in Krakau statt, zu dem ich selbstverständlich hinfahren möchte und mich freuen würde, wenn viele Jugendliche und Seelsorger aus unserem Erzbistum dabei sein könnten.

Weil zum Weltjugendtag bekanntlich nur Jugendliche von 16-30 Jahren eingeladen sind, laden wir bewusst auch unsere Jüngeren schon heute schon zur 3. nord-westdeutschen Ministrantenwallfahrt vom 17.-19. Juni 2016 nach Paderborn ein.

Viele von Ihnen werden in den nächsten Wochen Urlaub machen. Ich freue mich auch schon auf meinen eigenen Urlaub und hoffe durchatmen und mich gut erholen zu können. Ihnen allen wünsche ich eine erholsame Zeit, in der Sie wirklich ausspannen und neue Kräfte sammeln können.

Mit herzlichen Segenswünschen verbleibe ich

Ihr

+ Stefan

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