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Predigt

Sommerfest in Schwerin – Anregung für die Predigt

04. September 2018
Schwerin

Es gilt das gesprochene Wort


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schwestern und Brüder,

immer wieder gerne lese oder höre ich die Schöpfungsgeschichten aus der Bibel. Gerade jetzt im Spätsommer im Übergang zum Herbst können wir den Reichtum und die Schönheit der Schöpfung sehen und bestaunen. Wir mussten in diesem Jahr aber leider einmal mehr erkennen, wie bedroht diese Schöpfung ist. Und noch eines: Wie sehr wir von ihr abhängen. Innerhalb von 15 Jahren haben wir zwei für unsere Verhältnisse extreme Dürren erlebt. Hier in Mecklenburg-Vorpommern etwa lagen die Ernteeinbußen der verschiedenen Getreidesorten zwischen 20 und 30 %.

Zu Beginn unserer Andacht haben wir die Schönheit der Schöpfung besungen und gleichzeitig wissen wir um ihre Zerbrechlichkeit. Der Klimawandel ist ja nur ein, wenn auch das bedrohlichste Phänomen der Veränderungen. Hinzu kommen noch Bodenerosion, Rückgang der Artenvielfalt… – von den Folgen auf den Menschen und das menschliche Zusammenleben ganz zu schweigen. Papst Franziskus hat angesichts dieser Entwicklungen ein Schreiben unter dem Titel Laudato si´ veröffentlicht. Laudato si´ ist ein Zitat aus dem Sonnengesang, einem Gebet seines Namenspatrons, des heiligen Franziskus von Assisi. Ganz bewusst hat sich der Papst Franziskus nach dem Heiligen Franziskus benannt. „Gelobt seist du, mein Herr, mit all deinen Geschöpfen“. Und dann zählt der heilige Franziskus auf: Gelobt seist du für Schwester Sonne, für Bruder Mond, für Bruder Wind, für Schwester Wasser…

Was mich an diesem Lobgesang bewegt, ist seine Sicht auf die Schöpfung. Die Schöpfung ist nicht unser Feind oder ein reines Gegenüber, das wir in den Griff bekommen müssten. Die Schöpfung ist unsere Lebensgrundlage, ja wir selber sind Teil von ihr. Entsprechend schreibt Papst Franziskus, dass wir uns um das „gemeinsame Haus“ sorgen müssen. Wir leben als Menschen alle auf der gleichen Erde, teilen uns ein Haus. Das heißt auch: Die Probleme dieser Welt sind komplex und miteinander verbunden. Klimawandel ist nicht einfach nur Klimawandel, Klimawandel ist auch Fluchtursache und so weiter. Gemeinsam können wir Lösungen finden und umsetzen. Die gute Nachricht ist: Gott traut uns das zu. Er hat uns die Freiheit gegeben, aktiv zu werden und zu handeln. „Gott, der Herr nahm den Menschen und gab ihm Wohnsitz im Garten Eden, damit er ihn bearbeite und hüte.“, haben wir gerade in der Lesung gehört.

Ich bin dankbar, dass wir heute Nachmittag hier zusammen gekommen sind. Ein Stück weit wird dadurch unser gemeinsames Engagement für das gemeinsame ‚Haus‘ Mecklenburg-Vorpommern erlebbar: gemeinsam als Kirchen, als politische Institutionen, als Schulen und Hochschulen, als Zivilgesellschaft und als Wirtschaft. Wir wenden uns gegen alle Rufe nach Ausgrenzung und gesellschaftlicher Spaltung, wie sie derzeit etwa in Chemnitz laut werden und verurteilen Übergriffe wie in Wismar. Nur Gemeinsam können wir ein Haus zum Wohl aller aufbauen und erhalten.

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