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Dinge, die unmöglich scheinen

Presse-Bericht: Neue Kirchenzeitung

Veröffentlicht am: 23. August 2024
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Seit 2020 ist Nicolás Baisi Bischof von Puerto Iguazú in Argentinien. Im Herbst 2022 hat er zum ersten Mal mit einer Delegation sein deutsches Partnerbistum in Hamburg besuchen können. 

„Wir sind eine junge Diözese“, sagt Bischof Nicolás Baisi. Seit zwei Jahren ist er im Amt, er ist erst der dritte Bischof des 1986 gegründeten Bistums Puerto Iguazú. Auch das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg ist jung, auch hier gab es bis jetzt drei Bischöfe. Aber das argentinische Partnerbistum ist noch auf andere Weise jung. Vor 400 Jahren – als Norddeutschland schon eine lange christliche Geschichte hatte – drangen die ersten Jesuiten in die Wildnis vor und errichteten Missionsstützpunkte. „Misiones“ heißt die Provinz noch heute. Jung sind dort fast alle Kirchengebäude und auch die Menschen, die diese Kirchen besuchen. Ihr neuer Bischof kommt eigentlich aus einer anderen Umgebung, nämlich aus der Hauptstadt Buenos Aires. „In den Bezirken rund um das Zentrum gibt es viel Zement, wenig Grün. Die Gegensätze zwischen Arm und Reich sind groß, und sie führen oft zu Gewalt.“ In seinem neuen Bistum im Norden ist alles anders. „Es gibt viel Natur – und viel Armut.

Reiche Menschen leben bei uns nur wenige, die sozialen Unterschiede sind nicht so krass. Die Leute sind ruhiger. Die Menschen möchten in Frieden leben.“ Und selbst diejenigen, die arbeitslos sind, finden irgendeine Beschäftigung und ein Auskommen, schildert Bischof Baisi.

Ein Bistum für Menschen vieler Völker

Noch eine Besonderheit verbindet Hamburg und Iguazú. Beide Bistümer sind international. Bischof Baisi: „Wir sind ein Land an der Grenze, ein Schmelztiegel der Nationen: Viele Menschen kommen aus den Nachbarländern Brasilien und Paraguay, aber wir haben auch Katholiken aus Deutschland, der Ukraine, aus Polen …, eine vielfältige, aber harmonische Mischung.“

Der Aufbau dieses jungen Bistums ist in vollem Gange: Bischof Baisi zeigt ein Fotoalbum, in dem alle alten und neuen Kirchen abgebildet sind. Manche dieser Kirchen sind bescheiden. Oft beginnt es mit einem hölzernen Provisorium, das später durch eine steinerne Kirche ersetzt wird. Die 30 Pfarreien sind oft groß und unzugänglich. Deshalb wird an den Orten gebaut. „Das geht nur durch Spenden“, sagt der Bischof. Auch eine neue katholische Schule ist im Bau. Im Osten, wo das Bistum noch ärmer ist als im Westen. „Die staatlichen Schulen haben an Qualität eingebüßt. Wichtig ist für uns, dass wir auf Bildung setzen und in Bildung investieren“, sagt der Bischof. Schon kurz nach seinem Amtsantritt hat er von der weit verflochtenen Partnerschaft mit dem Erzbistum Hamburg erfahren. „Das ist eine schöne Entwicklung, die klein angefangen hat und jetzt viele Früchte trägt. Wir sind zwei Diözesen, die in Verbundenheit ihren Weg gehen. Wir tun es als Kirchen Christi. Christus verbindet uns. Und mit dem Glauben an ihn können wir Dinge tun, die unmöglich scheinen.“

Andreas Hüser / Neue Kirchenzeitung 5.10.2022

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