Kirche ist nicht nur Gemeinschaft, sondern auch Organisation. Damit sie gut arbeiten kann, muss sie sich so aufstellen, dass sie auf Veränderungen in ihrem Umfeld reagieren kann. Das Ziel dabei ist immer: Die Seelsorge und das Miteinander in der Kirche sollen gelingen. Dafür braucht es gute Abläufe in der Verwaltung, einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und die Bereitschaft, sinnvoll mit anderen zusammenzuarbeiten. Das beschreibt die Linie „Ressourcen managen“ mit ihren verschiedenen Haltestellen im SeSam Fahrplan.
[Die Fahrplanlinien mit ihren Haltestellen sind das Ergebnis der Ausarbeitungen der Teilprojekte und stellen noch kein endgültiges Konzept dar!]
Finanzen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unsere Arbeit in der Kirche verändern sich spürbar. Das Erzbistum Hamburg wird in den kommenden Jahren mit deutlich weniger Geld auskommen müssen. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken stark und sie reichen schon jetzt nicht mehr aus, um alle bisherigen Ausgaben zu decken. Deshalb passen wir unsere Ausgaben an die verfügbaren Mittel an, sodass unsere Arbeit in der Seelsorge auch in Zukunft gesichert bleibt.
Das bedeutet: Wir müssen sparsam wirtschaften und klare Prioritäten setzen. Neue Projekte können nur umgesetzt werden, wenn sie aus dem bestehenden Budget finanziert werden. Dabei gehört auch dazu, sich von Gewohntem zu trennen und bewusst etwas sein zu lassen.
Die Basisstationen sollen eine zentrale Rolle in der Unterstützung der pastoralen Arbeit übernehmen. Dafür stellen wir gezielt finanzielle Mittel zur Verfügung und schichten Mittel aus anderen Bereichen in der Pastoral um. Das betrifft zum Beispiel Personal- und Sachkosten im Generalvikariat sowie Mittel, die an die Pfarreien fließen. Dadurch wird es auf beiden Ebenen – im Bistum und in den Pfarreien – Veränderungen geben.
Zusätzlich suchen wir laufend nach Einsparmöglichkeiten, etwa durch weniger Personal in der Bistumsverwaltung, den Einsatz digitaler Lösungen, bessere Abläufe oder die Zusammenarbeit mit anderen Bistümern.
„Die Basisstationen sind für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft: Sie schaffen eine finanziell tragfähige Struktur, die es uns ermöglicht, auch künftig lebendige Kirche in allen Regionen unseres Erzbistums zu gestalten und das mit klaren Prioritäten und gezieltem Mitteleinsatz“, sagt Katharina Gödecke, Leiterin des Teilprojekts „Finanzen sicherstellen“ und Leiterin der Abteilung Finanzen.
"Die Basisistationen schaffen eine finanziell tragfähige Struktur, die es uns ermöglicht, auch künftig lebendige Kirche in allen Regionen unseres Erzbistums zu gestalten."
[Katharina Gödecke, Leiterin des Teilprojekts „Finanzen sicherstellen“ und Leiterin der Abteilung Finanzen]
Alternative Finanzquellen
Weil die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen, brauchen wir neue Wege, um unsere Arbeit zu finanzieren. Wo Kirche sichtbar und gesellschaftlich relevant ist, findet sie oft Unterstützung, zum Beispiel durch Spenden, Fördermittel oder Partnerschaften von Menschen, Institutionen und Organisationen, denen das kirchliche Engagement etwas wert ist.
Künftig soll es bei der Planung von Projekten selbstverständlich sein, auch nach zusätzlichen Einnahmen zu suchen. Die Basisstationen helfen dabei mit Beratung und professioneller Unterstützung. Besonders bei Bauvorhaben, sozialen Projekten oder Angeboten in Bildung und Kultur lassen sich oft Fördergelder gewinnen. Auch Einnahmen durch Mieten oder Eintrittsgelder können dabei helfen.
„Fundraising wird für die Kirche zunehmend zur Notwendigkeit, weil es missionarisches Handeln auch bei sinkenden Kirchensteuereinnahmen ermöglicht. Es geht dabei nicht nur ums Geld, sondern um Beziehungspflege und Teilhabe: Menschen unterstützen, was sie überzeugt und wofür sie sich mit Herz einsetzen können. Fundraising schafft genau diese Brücken zwischen kirchlichem Engagement und gesellschaftlicher Relevanz“, ordnet Andreas Wöhrl, Mitarbeitender im Teilprojekt „Finanzen sicherstellen“ und Leiter der Stabsstelle Mitgliederkommunikation, Fundraising und Meldewesen, die Wichtigkeit von alternativen Finanzquellen für die Zukunft ein.
"Es geht dabei nicht nur ums Geld, sondern um Beziehungspflege und Teilhabe: Menschen unterstützen, was sie überzeugt und wofür sie sich mit Herz einsetzen können."
[Andreas Wöhrl, Mitarbeitender im Teilprojekt „Finanzen sicherstellen“ und Leiter der Stabsstelle Mitgliederkommunikation, Fundraising und Meldewesen]
Infrastruktur
Die Räume einer Basisstation sollen so gestaltet sein, dass sie die pastorale Arbeit gut unterstützen und die überpfarrliche Kooperation in der Administration bestmöglich erfüllt. Es soll Platz geben für Gottesdienste, Gespräche über den Glauben, spirituelle Angebote im Alltag, Gemeinschaft und Bildung, Gruppenaktivitäten, Beratung und Verwaltungsaufgaben.
Wichtig ist dabei, dass die Räume offen, flexibel nutzbar und einladend sind – für ganz unterschiedliche Menschen und Anliegen, z. B. für vielfältige Gottesdienstformen, Glaubenskommunikation und Alltagsspiritualität, zur Förderung von Gemeinschaft und Begegnung für Bildungsangebote. So können Basisstationen ein verlässlicher und attraktiver Ort für lebendiges kirchliches Leben werden.
Wir entwickeln eine Digitalstrategie, die digitale Infrastruktur sowie eine unkomplizierte und sichere Vernetzung und Kommunikation im ganzen Erzbistum Hamburg gewährleistet.
Gemeinsame Verwaltung
Wir stellen professionelle Verwaltung sicher. Pfarreien einer Region können bestimmte Verwaltungsaufgaben an die Basisstationen abgeben. So werden die ehrenamtlichen Kirchenvorstände vor Ort entlastet. Kirchenvorstände beschließen die Übertragung der Verwaltungsaufgaben und können Aufgaben der Vermögensverwaltung delegieren. Doppelstrukturen werden reduziert, Prozesse optimiert, beschleunigt und transparent dokumentiert.
Das Verwaltungspersonal wird überpfarrlich für eine Region eingestellt und übernimmt gemeinsam Verantwortung für die Arbeit in der Basisstation und der ihr zugeordneten Pfarreien.
„Durch die Bündelung von gleichartigen Aufgaben in den Servicebüros der Regionen können sich Verwaltungsmitarbeitende stärker spezialisieren und ihre Expertise für die gesamte Region zur Verfügung stellen“, so Rebekka Hartmann, Teilprojektleitung „Verwaltung organisieren“ und Referatsleitung Aufsicht und finanzielle Beratung für Pfarreien.
Kooperation und Vernetzung
Als katholische Kirche profitieren wir von unserer Vielfalt, wir leben geschwisterlich inmitten der Welt.
Die unterschiedlichen Akteure des kirchlichen Lebens im Erzbistum Hamburg wie Gemeinden von Katholik_innen anderer Muttersprachen, Kitas, Schulen, Einrichtungen der Caritas, Verbände, Vereine, Hochschulgemeinden sowie weitere Orte und Gemeinschaften vernetzen sich miteinander, arbeiten zielorientiert zusammen und nutzen Synergien.
Wir vernetzen uns darüber hinaus weiterhin in der Ökumene und mit nichtkirchlichen Organisationen und Partnern.
Die Basisstation bündelt gleichartige Aufgaben und Bedarfe mehrerer dieser Akteure und knüpft bzw. vermittelt konkret Kontakte.
Der gesamte SeSam-Fahrplan mit diesen und weiteren Linien steht hier zum Download bereit.