Anlässlich des jüdischen Lichterfestes haben in Kiel der Landtag und die Landesregierung zum gemeinsamen Empfang im Schleswig-Holsteinischen Landtag eingeladen.
Nach der Begrüßung durch Landtagspräsidentin Kristina Herbst, sprachen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Religion Grußworte.
Weihbischof em. Horst Eberlein vertrat das Erzbistum Hamburg. In seinem Grußwort sagte er:
„Das Grußwort für den heutigen Tag war schon am Samstag geschrieben. Dann folgte der Sonntag mit seiner schrecklichen Nachricht vom Anschlag auf eine feiernde jüdische Gottesdienstgemeinde in Sydney. Die Attentäter wollten auslöschen, Leben auslöschen, Glauben auslöschen, Fröhlichkeit auslöschen, Licht auslöschen.
Am Tag, an dem begonnen wird, am Abend am Chanukkaleuchter ein Licht zu entzünden, wo Freude und Lebensstärke bedacht wird, gelingt es Attentätern auszulöschen. Unsere Ohnmacht ist groß. Finsternis scheint zu siegen. Doch wir sind hier, damit die Finsternis nicht siegt.
Viele von uns wissen aus persönlichen Lebens- und Glaubenserfahrungen, das gelten muss: Das Eigentliche kann kein Mensch löschen. Wir glauben, dass wir es in Gott finden und von ihm empfangen. In Trauer und Verzweiflung lasst uns in Geschwisterlichkeit heute Abend am Chanukkaleuchter und bei uns zuhause am Adventskranz ein Licht entzünden. Das Licht darf nicht erlöschen. Ich danke Ihnen!“
Stichwort Chanukka-Fest
Am 14. Dezember begann das jüdische Lichterfest Chanukka. Das achttägige Fest erinnert an den erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen das damalige hellenistische Königreich der Seleukiden und an das „Ölwunder“, wie es in den jüdischen Schriften beschrieben ist. In diesem Jahr wurde im Schleswig-Holsteinischen Landtag ein Chanukka Leuchter, eine Chanukkia, aufgestellt an dem jeden Tag ein neues Licht entzündet wird.