Ein Blick von außen, der bewegt

Bei der vergangenen Schulleitungskonferenz von Hamburgs Katholischen Schulen stand die Evaluation der schulischen Schutzkonzepte im Fokus. Neben den Mitarbeiterinnen der Stabsstelle Prävention und Intervention des Erzbistums Hamburg begrüßte die Abteilung Schule und Hochschule einen besonderen Gast: Angela Marquardt, Mitglied im Betroffenenrat der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung. Ihr Beitrag setzte eindrucksvolle und wichtige Akzente.

In einem anschaulichen und zugleich bewegenden Vortrag gab Angela Marquardt Einblicke in ihre Perspektive als Betroffene und Expertin. Mit großer Klarheit machte sie deutlich, wie wichtig eine aufmerksame, respektvolle und zugleich entlastende Haltung von pädagogischen Fachkräften ist, wenn es um den Umgang mit sexualisierter Gewalt und deren Prävention geht. Die Schulleiterinnen und Schulleiter bestärkte sie darin, das Thema nicht nur mit der notwendigen Ernsthaftigkeit anzugehen, sondern ihm zugleich jene Schwere zu nehmen, die oftmals zu Sprachlosigkeit führt. Eine offene, zugewandte und professionelle Haltung ermögliche es, Kinder und Jugendliche zu stärken und ihnen sichere Räume für Gespräche anzubieten.

Besonders hob Marquardt hervor, wie entscheidend es ist, Sprechräume für Schülerinnen und Schüler sowie für die Kollegien zu schaffen. Schulen könnten dadurch Orte werden, an denen Betroffene gehört, verstanden und unterstützt werden. Ein prägnantes Zitat von Frau Marquardt hallte lange nach: „Lehrkräfte können Biografien von Betroffenen positiv beeinflussen.“ Damit erinnerte sie daran, wie groß der Einfluss pädagogischer Beziehungen ist – und welch bedeutende Rolle Schulen im Leben von Kindern und Jugendlichen einnehmen können.

Der Vortrag sowie die anschließende Diskussion boten wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit an den Schulstandorten. Die Teilnehmenden nahmen eine deutliche Bestärkung mit, das Thema Prävention mit Mut, Verantwortungsbewusstsein und einer zugewandten Haltung weiter voranzubringen – zum Schutz und zur Unterstützung aller ihnen anvertrauten jungen Menschen.