Aktuelle Trends finden, den nächsten Urlaub planen oder einen Text zusammenfassen: Die passenden Antworten zu diesen Anfragen liefert die Künstliche Intelligenz schnell und unkompliziert. Chatbots wie ChatGPT sind in vielen Fragen eine Anlaufstelle für Menschen geworden. Was weiß die Künstliche Intelligenz über die Zukunft der Kirche?
Der Chatbot von Microsoft Copilot antwortet auf die Frage so: „Die Kirche der Zukunft ist ein vielfältiges, digitales und gesellschaftlich engagiertes Netzwerk, das Spiritualität neu denkt und Menschen in ihrem Alltag begleitet.“ ChatGPT ergänzt, dass sich Kirche in den kommenden Jahren „weniger über ein Gebäude“ definieren wird.
Die Antworten der Chatbots bleiben oberflächlich. Klar ist, dass sich etwas verändern muss. Konkrete Beispiele aus Bistümern helfen, dass Bild von der Kirche der Zukunft zu vervollständigen. So wird im Erzbistum Hamburg zum Beispiel das Projekt Sendung und Sammlung das zukünftige Netzwerk festigen.
Um grundlegende Fragen zu Sendung und Sammlung einfach zu klären, wurde eine Künstliche Intelligenz für das Projekt entwickelt – ein digitaler Botschafter, der Fragen über einen Chatbot beantwortet. Diese SeSam-KI unterscheidet sich von anderen Chatbots darin, dass sie nur auf Informationen zu Sendung und Sammlung zurückgreift und nicht auf alle öffentlich zugänglichen Textdatenbanken.
Das erste Mal kam die KI im Mai 2025 beim Forum SeSam zum Einsatz. Im Raum zum Thema „Erreichbar sein“ konnten Teilnehmende den Chatbot an einem Laptop testen und stellten dabei über 100 Fragen. Besonders häufig kam die Frage nach den Standorten der Basisstationen auf. Die Antwort der SeSam-KI ist klar: „Die Basisstationen werden in Kiel, Lübeck, Hamburg, Schwerin und Rostock errichtet und bilden das Rückgrat der neuen regionalen Struktur im Erzbistum Hamburg.“
Den meisten war das noch nicht präzise genug. Sie wollten wissen, wo genau eine Basisstation in ihrer Nähe sein wird. Für Kiel zum Beispiel lieferte die KI dafür prompt eine mögliche Adresse. Ein Standort, der bereits eine zentrale Rolle für das katholische Leben in Kiel spielt.
Es folgten Fragen zum Konzept Sendung und Sammlung wie „Wird an jedem Standort ein Priester eingesetzt sein?“ oder „Wie kann ich Ehrenamtliche für SeSam gewinnen?“. Die Teilnehmenden versetzten sich außerdem in Kirchenmitglieder hinein und stellten Fragen, die zukünftig auch an einer Basisstation beantwortet werden müssen; zum Beispiel zu Veranstaltungen oder zur Ausstellung von Taufbescheinigungen.
Im Laufe des Forums kamen vermehrt Fragen auf, die über das Projekt hinausgingen. Viele der Teilnehmenden am Forum haben haupt- oder ehrenamtlich direkten Kontakt zu Kirchenmitgliedern und wollten wissen: Wie erreiche ich in meiner Arbeit die Menschen? Eine Frage lautete dazu: „Wenn ich eine Sache ändern möchte, um die Kommunikation zu jungen Menschen in der Gemeinde zu verbessern, welche Sache sollte das sein?“
Die KI bezieht sich, wie bereits erwähnt, ausschließlich auf Informationen zu SeSam, und hatte folgende Antwort: „Wenn junge Menschen selbst mitgestalten dürfen, entsteht authentische, zeitgemäße und für ihre Lebenswelt relevante Kommunikation. Das stärkt die Beziehung und macht die Gemeinde für sie attraktiver.“
Wie wichtig Mitgestaltung sein wird, wird sich im nächsten Schritt im Projekt Sendung und Sammlung zeigen. Wenn nun erste Konzepte erprobt werden, wird die SeSam-KI auch weiterhin aktuelle Fragen zum Projekt beantworten.
Wer die SeSam-KI ausprobieren will, klickt hier und erhält Zugang mit den folgenden Logindaten:
Erzbistum_Hamburg
SeSam2026!
Mira Enders, Online-Redakteurin im Erzbischöflichen Generalvikariat und Mitarbeiterin Teilprojekt "Kommunikation"