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Pilger der Hoffnung erinnern in Lübeck an Märtyrer

Veröffentlicht am: 28. Juni 2025
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M. Heinen/ Erzbistum Hamburg

Lübeck wurde in diesen Tagen zum Hoffnungsort für viele Menschen. Mehr als 100 Pilgerinnen und Pilger aus dem norddeutschen Raum machten sich vom 25. bis 28. Juni auf den Weg in die Hansestadt. Ziel war die Propsteikirche Herz Jesu, wo sie der vier Lübecker Märtyrer gedachten.

Die Aktion fand im Rahmen des katholischen Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ statt, das von Papst Franziskus ausgerufen und von Papst Leo XIV. fortgeführt wird. Die Pilgerwege nach Lübeck wurden vom Erzbistum Hamburg organisiert und führten zur Propsteikirche Herz Jesu – dem Ort, an dem drei der vier Märtyrer gewirkt und ein bleibendes Zeichen der Hoffnung hinterlassen haben.

Erzbischof Dr. Stefan Heße reiste mit dem Fahrrad aus Schwerin an. „Der Gegenwind war stark. Ich habe Mecklenburg flacher erwartet. Doch in Gedanken war ich in Lübeck, an diesem Hoffnungsort“, sagte er beim Gottesdienst in der Propsteikirche.

In seiner Predigt erinnerte der Erzbischof an die Kraft der Hoffnung, die die Märtyrer selbst in der Zeit des Nationalsozialismus getragen habe. Besonders eindrucksvoll sei ein Brief des seliggesprochenen Johannes Prassek aus dem Juli 1942: „Ich habe lange Zeit nicht mehr so ruhig und selig gelebt …“ Ein Mensch, eingesperrt und vom Tod bedroht – und doch erfüllt von innerem Frieden.

Heute, mehr als 80 Jahre später, ist die Welt erneut von Unsicherheiten geprägt: Der Krieg in der Ukraine dauert an, Spannungen im Nahen Osten nehmen zu, wirtschaftliche und gesellschaftliche Krisen verunsichern viele Menschen. In dieser Lage wirken Prasseks Worte wie ein Kontrapunkt: Hoffnung sei möglich, auch in schwierigen Zeiten. Sie zeigen, dass Hoffnung nicht naiv ist, sondern aus einem tiefen Vertrauen erwachsen kann.

Die Pilgerwege 2025 machten deutlich: Lübeck ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Ort der Hoffnung.

Pilgertour mit dem Rad von Schwerin nach Lübeck

Eine Gruppe von 6 Pilgern u. a. mit dem Erzbischof machten sich gegen 17 Uhr am Freitag, 27.06.2025 auf den Weg von Schwerin nach Rehna auf die 1. Etappe. Insgesamt waren ca. 40 km zurückzulegen. Vor dem Start und unterwegs, wie auch am Abend wurde der Lübecker Märtyrer im Gebet gedacht.

Am Sonnabend gegen 9 Uhr wurde nach dem Gebet in St. Marien Rehna die 2. Etappe begonnen. Es waren 2 weitere Pilger mit der Bahn hinzugekommen.

Vor uns lag eine Wegstrecke von weiteren 40 km durch die sanft ansteigende Landschaft Mecklenburgs. Ein wenig mehr machte uns an beiden Tagen der recht böige Westwind zu schaffen. In Carlow kam eine weitere Pilgerin dazu.
Über Rothenhusen ging es weiter zum Anleger der Wakenitz-Schifffahrt an der Nordspitze des Ratzeburger Sees. Dort trafen wir die Pilger aus Ratzeburg auf ihrer Schiffstour nach Lübeck. Für uns ging es weiter über den Drägerweg zur Propstei Lübeck Herz-Jesu. Gegen 15 Uhr erreichten wir das Ziel wohlbehalten.

Ursprünglich wollte der Leiter dieser Pilgertour noch die Martin Luther Kirche besuchen als Zeichen der Ökumene, aber der Drägerweg war nach dem vielen Regen kein idealer Weg und forderte viel Kraft und Fahrzeit.
Zum Abschluss der Pilgertour versammelten wir uns in der Märtyrer Gedenkstätte zum Gebet. Nach Stärkung am reichhaltigen Angebot der Gastgemeinde für die Pilger endete der Tag mit der Pilgermesse um 17 Uhr in Herz Jesu.

Hermann-Josef Schultz

Zu Fuß auf der Via Scandinavica von Pansdorf zu den Lübecker Märtyrern

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