Die Mitglieder des Diözesanpastoralrats des Erzbistums Hamburg haben sich bei ihrer zweitägigen Herbsttagung im Malteser Campus Wilhelmsburg über den Umbau der Maximilian Kolbe Kirche informiert. Neben der Sanierung des Gebäudes wurden Büro- und Tagungsräume sowie eine Kita eingebaut.
Das Campus-Leitungsteam Susanne Behem-Loeffler und Moustafa Masoud erläuterten den Vertretern der Pfarreien und Gremien die neue Konzeption. Einen zweiten Schwerpunkt vor Ort bildeten die Berichte der beiden Mitarbeitenden des Fresh X Projekts Kristina Büchle und Dirk Kähler. Nach einem anfänglichen Zuhören und Zuschauen haben sich neue Perspektiven mit einem angemieteten Ladenlokal ergeben. Dort findet der Kids Club statt, dort gibt es aber auch erste Kontaktaufnahmen mit den erwachsenen Bewohnern des Stadtteils. Nach eigenem Bekunden freuen sich die Ansässigen, dass sich hier neues kirchliches Engagement zeigt, das nicht missionierend oder gar bevormundend daherkomme, sondern der Kontakt geschehe über das persönliche Angebot, das Kristina Büchle und Dirk Kähler machen können.
Am Samstag gab es neben den Berichten unter anderem aus den Landesausschusses, dem Projekt SeSam und der Vorstellung der Abteilung Kommunikation das Schwerpunktthema Migration und die aktuellen Entwicklungen im Umfeld des gebrochenen Kirchenasyls in Hamburg-Bergedorf. Dazu berichtete der Caritas-Berater Sinischa Balaz und Beate Bäumer, Leiterin der Katholischen Büros in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Erzbischof Stefan Heße bestätigte, dass seine Gespräche sowohl mit dem Innensenator Grote als auch im Berliner Innenministerium sowie mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) keinen Konsens zum Thema Kirchenasyl ergeben hätten. „Wir sind uns einig, dass wir uneinig bei diesem Thema sind“ – resümierte der Erzbischof die intensiven Gespräche der letzten Monate mit den Behörden.
Klargestellt wurde in einem kurzen Bericht von Frau Bäumer, dass die Kirchen keineswegs auf ein eigenes Recht pochten. Vielmehr habe man über Jahre mit den transparenten Absprachen in Härtefällen humanitäre Lösungen gefunden. Die Repressionen führten nun aber dazu, dass sich Pfarreien und deren Gremien sowie Unterstützerkreise sehr genau überlegten, ob sie Flüchtende in ein Kirchenasyl aufnähmen.
Zum Thema Migration berichtete Flüchtlingskoordinator Sinischa Balaz von sehr guten Erfolgen in den Integration- und Sprachkursen. Es sei aber insgesamt unter den Geflüchteten eine große Unsicherheit vorhanden, weil sich der Ton innerhalb der politischen Diskussion und die Bedingungen der Unterbringung verändert hätten.