Erzbischof Dr. Stefan Heße hat anlässlich des Welttags der Armen am gestrigen Sonntag, 16. November 2025, das Projekt Fratello am Kleinen Michel in Hamburg besucht. Gemeinsam mit wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Menschen, Organisatorinnen und Organisatoren und Mitgliedern der Pfarrei St. Ansgar feierte Erzbischof Heße am Vormittag einen Gottesdienst im Kleinen Michel.
Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen, das die Gruppe „Les Samaritaines“ vom Kleinen Michel gemeinsam mit der Philippinischen Gemeinde gekocht hatte, gab es viel Raum für Gespräche und Begegnungen. Es gab kreative Angebote und Aktionen zum Thema Armut. Rund 200 Menschen nahmen an dem Tag teil.
Erzbischof Stefan Heße lobte das Projekt: „Mich berührt, wie hier Türen aufgehen: Türen zu Herzen, zu Lebensgeschichten und zu neuer Hoffnung. Wo Menschen einander ohne Vorbehalte begegnen, zeigt sich das Evangelium in seiner stärksten Form.“
Er würdigte auch die regelmäßigen Treffen, die bei Fratello stattfinden: „Ich bin dankbar für jeden Ort, an dem niemand übersehen wird und wo für jeden Platz ist, so wie hier bei Fratello am Kleinen Michel. Deshalb danke ich den Menschen, die hier einmal im Monat und darüber hinaus Begegnungen ermöglichen.“
In seiner Predigt wies Erzbischof Heße auf die oft versteckte Kinderarmut hin: „Viele Kinder können an vielem nicht teilhaben, was für andere selbstverständlich ist. Deshalb braucht es eine Kultur der Aufmerksamkeit.“ Er sei dankbar für die vielen Aktivitäten der katholischen Kirche, die sich bewusst den Armen zuwenden, wie etwa Fratello. Gemeindliche, persönliche und institutionelle Aktivitäten müssten gut zusammenarbeiten. „Denn bei der Armut geht es nicht um soziologische Statistiken, sondern um konkrete Menschen und ihre Würde. Für uns Christen geht es um unsere Brüder und Schwestern, in denen uns Christus begegnet.“, sagte Heße.
Den Welttag der Armen hatte Papst Franziskus 2017 ins Leben gerufen, der seitdem jedes Jahr im November stattfindet.