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Heße: „Schutz von Flüchtlingen ist europäische Verantwortung“

Erzbischof beriet mit Fachleuten über kirchliche Flüchtlingsarbeit

Veröffentlicht am: 30. April 2024
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Andreas Sibler/ Erzbistum Hamburg

Auf Einladung des Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen und Vorsitzenden der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße (Hamburg), hat heute (30. April 2024) in Köln der achte Katholische Flüchtlingsgipfel stattgefunden. Rund 200 Fachleute der kirchlichen Flüchtlingsarbeit berieten über den Flüchtlingsschutz in der Europäischen Union. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Beitrag der Kirche für eine menschenwürdige Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten.

„Das kirchliche Engagement für Schutzsuchende ist weiterhin lebendig“, betonte Erzbischof Heße zu Beginn des Gipfels. So hätten sich 2023 im Raum der katholischen Kirche 5.775 Hauptamtliche und rund 36.600 Ehrenamtliche für die Anliegen von Geflüchteten engagiert. „Allein in Deutschland konnten durch die kirchliche Flüchtlingshilfe über 525.000 Schutzsuchende erreicht werden“, so Heße weiter.

Mit Blick auf die teils hitzige Migrationsdebatte stellte er fest: „Nicht Polemik und Polarisierung bringen uns weiter – gefragt sind vielmehr konkrete humanitäre Lösungsansätze – in Deutschland, Europa und weltweit. Dies gilt vor allem dann, wenn der Flüchtlingsschutz unter Druck gerät, wie es aktuell wieder der Fall ist.“

Eine deutliche Absage erteilte der Erzbischof der politischen Forderung, den Flüchtlingsschutz in Drittstaaten außerhalb der EU auszulagern: „Die überwiegende Mehrzahl aller Geflüchteten wird nach wie vor in Ländern des Globalen Südens aufgenommen. Angesichts dieser ohnehin bestehenden Schieflage erscheint der Ruf nach einer immer stärkeren Auslagerung des Flüchtlingsschutzes in ärmere Regionen dieser Welt geradezu grotesk.“ Mit Nachdruck plädierte er für eine gerechte Verantwortungsteilung in Europa und weltweit.

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