Der TÜV machte Bruder Gabriel Zörnig einen Strich durch die Rechnung. Sein „rollendes Kloster“, ein Wohnmobil, war nicht mehr zu retten. Das Herumreisen in Mecklenburg-Vorpommern, die Begegnungen mit verschiedenen Menschen vor Ort, die neue Art der Seelsorge – alles schien Ende des vergangenen Jahres auf Kippe zu stehen. „Ich habe gleich unserem Ordensoberen davon erzählt“, sagt der Franziskaner. Statt der erwarteten tröstenden Worte reagierte dieser mit der Feststellung: „Na, dann musst du ein neues Wohnmobil kaufen.“
Der Weg dorthin steckte aber voller Herausforderungen. Die Idee, woher das Geld für ein neues gebrauchtes Wohnmobil genommen werden sollte, musste reifen. Die katholische Gemeinde in Waren/Müritz unterstützte das Projekt als Erste mit Spenden. „Fast hätte ich eine ausgediente, umgebaute Feuerwehr bekommen“, erinnert sich der Ordensmann. Darin hätte es nur einen Schlafplatz gegeben – keine guten Bedingungen für ihn als Franziskaner, da er sich häufig mit anderen Engagierten, Freunden, Kollegen oder Bekannten auf den Weg macht.
Dann aber gab es ein Angebot von einem berufstätigen Paar, das aus zeitlichen Gründen sein Wohnmobil abgeben wollte. Der Ordensobere gab grünes Licht. Das Wohnmobil konnte gekauft werden. Vor Kurzem kam es in Mecklenburg an, die Ummeldung erfolgte und die Aufkleber zur Wiedererkennung wurden angebracht. Jetzt kann der Franziskaner damit wieder über Land fahren.
Mit dem „neuen Gebrauchten“ öffnen sich nun auch andere Perspektiven des Projektes „Franziskanisch unTerwegs“. Die Idee, das modernere Wohnmobil als Lernort für andere Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Kirchengemeinden zu nutzen, nimmt konkretere Formen an. „Vielleicht“, so der Franziskaner, „werde ich mit dem neuen Wohnmobil auch verstärkt in der Urlauberseelsorge unterwegs sein.“
Bruder Gabriel freut sich auf die neuen Möglichkeiten. Und natürlich bleibt Mecklenburg ein Schwerpunkt des Projektes. Aber es ist vorstellbar, dass er auch durch Schleswig-Holstein fährt. Eine Herzensangelegenheit für den Franziskaner ist die Frage nach der Zukunft von „franziskanisch unTerwegs“: „Ich freue mich, wenn es später auch mal ohne mich weitergeht“, sagt er. Denn innovative Seelsorge sollte nie nur an Einzelpersonen gebunden sein.
Über Spenden, vor allem für die laufenden Kosten, freut sich der Ordensmann. Weitere Informationen zu seinem Projekt gibt es unter www.franziskanisch-unterwegs.de
Spendenkonto:
Deutsche Franziskanerprovinz kdÖR
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte eG
IBAN DE04150616180000753955
Verwendungszweck: Franziskanisch unTerwegs