Die Geschichten der Seligen und Heiligen auf dem Gebiet des Erzbistums Hamburg ist sehr wechselvoll. Sie waren Missionare, Wissenschaftler oder Zeugen eines christlichen Menschenbildes.
Am 10. November 1943 wurden im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis vier Geistliche durch das Fallbeil hingerichtet. Im Abstand von jeweils nur drei Minuten sterben die katholischen Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassek und Hermann Lange sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Sie hatten öffentlich und bei den ihnen anvertrauten Gläubigen gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes Stellung bezogen. Im Zeugnis durch ihr Leben und Sterben haben sie die trennenden Grenzen der Konfessionen überwunden und wurden zum leuchtenden Beispiel wirklicher Ökumene.
Niels Stensen wurde 1638 in Kopenhagen geboren. 1685 kam er nach Schwerin. Zu dieser Zeit war er bereits ein anerkannter und berühmter Wissenschaftler und Bischof. Stensen gilt auch als Begründer dreier Wissenschaften - der Geologie, der Mineralogie und der Paläontologie, die vorzeitliche Lebewesen untersucht.
Am 25. November 1686 starb Stensen in Schwerin und wurde zunächst im Schweriner Dom beigesetzt. Später fand er seine letzte Ruhestätte in Florenz. Dreihundert Jahre später, am 23. Oktober 1988, wurde Niels Stensen auf maßgebliches Betreiben des Schweriner Bischofs Heinrich Theissing durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
Vicelin wurde um 1090 in Hameln geboren. Dort und in Paderborn besuchte er die Schule, war 1118 Scholastikus in Bremen, studierte 1122 / 1123 in Laon in Frankreich und wurde 1126 in Magdeburg von Norbert von Xanten zum Priester geweiht und von Bischof Adalbero von Bremen mit der Mission unter den Wenden in Holstein beauftragt.