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1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag

Kirchen und Gewerkschaften im Norden produzieren Kurz-Film zum Sonntagsgefühl

Das Erzbistum Hamburg, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord), erinnern am morgigen 3. März 2021 gemeinsam an den arbeitsfreien Sonntag, der seit 1.700 Jahren gesellschaftlich wie politisch anerkannt ist.

Gemeinsam mit dem Filmemacher Malte Blockhaus (www.malteblockhaus.de), wurde dazu im Norden ein konzeptioneller Kurz-Film zum Thema „Dein Sonntagsgefühl" erstellt. Der Film wurde aus einer Vielzahl kurzer Videobeiträge erstellt, die nach einem öffentlichen Aufruf der Initiatoren von vielen Menschen eingesendet wurden. Zusammengenommen zeigen sie ein Gesamtbild, was den Sonntag ausmacht und warum er so unersetzlich ist. Dieser Film ist u.a. auf www.erzbistum-hamburg.de zu sehen (www.youtube.com

Am 3. März im Jahr 321 war es, als Kaiser Konstantin die erste staatliche Sonntagsschutzregelung einführte: „Alle Richter, Stadtbewohner und Gewerbetreibenden sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen!" lautete das kaiserliche Edikt.
Seit dieser Zeit ist der grundsätzlich arbeitsfreie Sonntag eine Errungenschaft, die zwar häufig angegriffen wird, heute aber über das Grundgesetz (Art. 140 GG i.V.m. Art. 139 WRV) geschützt ist.

Der Sonntag ist nicht nur Tag der Arbeitsruhe, sondern auch der „seelischen Erhebung". Für die Kirchen ist es der Tag des Gottesdienstes, aber auch ein Tag, an dem viele Aktivitäten in den Kirchengemeinden stattfinden. Der Sonntag ist aber auch der Tag an dem gemeinsame Zeit für Familie, Kultur, Sport und Erholung ist. Gewerkschaften und Kirchen kämpfen immer wieder für den Erhalt des freien Sonntags. So zum Beispiel bei den Sonntagsöffnungen im Handel.

Im Zeitalter von Digitalisierung, Entgrenzung von Arbeit, 24/7 Onlinehandel und vielen Dingen mehr, entsteht ein erheblicher Druck, die Errungenschaften der letzten Jahrtausende zu verlieren. Deshalb engagieren sich Kirchen und Gewerkschaften gemeinsam, juristisch wie politisch, seit vielen Jahren gegen eine Aufweichung des Sonntagsschutzes.

Für Menschen im Gesundheitswesen, bei den Ver- und Entsorgungsunternehmen, im Bereich der Sicherheitsdienste wie Polizei, der Feuerwehr im öffentlichen Verkehr, in Kultur, Sport und Unterhaltung, bei Journalisten und in etlichen anderen Bereichen ist Sonntagsarbeit schon heute die gängige Praxis.

Eine Ausweitung, wie z.B. im Einzelhandel, würde dazu führen, dass es keinerlei Grenzen und Argumente mehr geben würde, warum nicht auch Versicherungen, Banken, Handwerk und alle anderen nicht mehr arbeiten sollten. Eine solche Veränderung würde auch bedeuten, dass Familien zukünftig keinen gemeinsamen freien Tag mehr haben, gesellschaftlich ein echtes Problem.


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